VERANSTALTUNGEN NOVEMBER 2016

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Herr und Frau Müller

Apéro, Film und Diskussion
Samstag, 12. November, 15:00

Der Fernsehauftritt von „Herr und Frau Müller“ löste in den 80er-Jahren einen grossen Skandal aus. Durch die beiden „Vertreter der Jugendbewegung“ wurde der Moderator und die Anwesenden: Stadtrat Frick (Polizei), die Stadträtin Emilie Lieberherr (Sozialdepartement), Bärtschi (Polizeikommandant) und der Vertreter der SP Stadt Zürich (Fünfschilling) massiv auf die Schippe genommen. Die Beiden spielten rechtsbürgerliche Idioten indem sie beispielsweise mehr Tränengas und grössere Gummigeschosse forderten.
Wir wollen den Film zeigen und anschliessend eine Diskussion führen, bei der auch Fredy Meier aka. Herr Müller anwesend sein wird. Diese Diskussion soll nicht etwa einem nostalgischem Schwelgen in der Vergangenheit dienen, sondern dazu, herauszufinden, was für uns alle, heute, die damaligen Ereignisse bedeuten und bedeuten könnten. Was war die Rolle von Anarchisten und anarchistischen Ideen in dieser Zeit? Inwieweit beschäftigte sich die Bewegung mit internationalen Fragen? Wie war das Verhältnis zur Frage der Gewalt? Gab es eine umfassende Kritik des Patriarchats und des Kapitalismus? Was und wo sind die Überbleibsel der Achtziger-Bewegung? Was kann daraus für heutige Kämpfe und Bewegungen gelernt werden?

Es lebe die Revolution, nieder mit der Demokratie!

Präsentation und Diskussion
Donnerstag, 17. November, 20:00

Januar 1905, St. Petersburg: Bullen eröffnen das Feuer in eine Menge. Es ist der Anfang eines umfassenden spontanen Aufstands im zaristischen Imperium, der zwei Jahre dauern wird, von Finnland bis nach Georgien und von Polen bis nach Sibirien… Tausende von Angriffen gegen Bullen und Militär, hunderte von Schlössern in Flammen, Barrikaden in den Strassen, Sabotagen der Infrastruktur, wilde Streiks, Bauern die sich die Ländereien nehmen, Selbstorganisation in den ersten Arbeiterräten, Ausnahmezustand, und keine Partei oder Gewerkschaft der Linken (Bolschewisten oder Sozial-Revolutionäre), die fähig wäre, Kontrolle über die Situation zu erreichen.
Lasst uns, anlässlich der neuesten Publikation eines grossen Buchs über die anarchistischen Aktivitäten in Russland vor 1917 (Vive la révolution, à bas la démocratie!, Paris, Oktober 2016), welches einige Kameraden auf französisch herausgegeben haben, darüber reden was qualitative anarchistische Interventionen in solch einem Kontext von Aufständen sein könnten; wie das Innere sozialer Explosionen vertieft werden könnte, um etwas ganz anderes vorzuschlagen, durch das Handeln vor und während eines revolutionären Prozesses? Ist ein besserer Kapitalismus und eine bessere Demokratie der einzige Horizont von dem wir träumen können?

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