PROGRAMM SEPTEMBER 2017

Das Staatsmassaker der Piazza Fontana

Mailand, Italien, Herbst 1969. In einer Bank an der Piazza Fontana explodiert eine Bombe mit 15 Toten. Anarchisten werden verhaftet, einer von ihnen, Pinelli, stürzt aus dem Fenster des Präsidiums und stirbt. Das Konstrukt ist schlampig. Der Hauptangeklagte, Valpreda, wird zwei Jahre später freigesprochen. Schon nach wenigen Stunden denunzierte ein anarchistisches Flugblatt: diese Bombe hatte der Staat gelegt. Tatsächlich, wie heute feststeht, arbeiteten Faschisten und Männer des Geheimdienstes seit Längerem daran, mit diversen Bomben auf öffentlichen Plätzen ein Klima der Angst zu erzeugen, um ein hartes Regime zu legitimieren. Gleichzeitig konstruierten sie eine Fährte zu den Anarchisten. Viel stand auf dem Spiel für den Staat in diesem Moment. Die starken Studenten- und Arbeiterkämpfe im “heissen Herbst” setzten ihm zu. Das Gespenst der Selbstorganisation ging um. Er setzte also zum grossen Streich an, und auf der Piazza Fontana zeigte er sein wahres Gesicht: eine Bestie, die bereit ist, willkürlich Leute zu opfern, für sein scheeles politisches Kalkül.

Der Kommissar, welcher Pinelli verhörte, Luigi Calabresi, von praktisch allen Anarchisten als Verantwortlicher für seinen Tod denunziert, fällt drei Jahre später, beim Verlassen seines Hauses, unter den Schüssen eines Revolvers. Ein italienischer Anarchist, Alfredo M. Bonanno, veröffentlichte viele Jahre später ein Buch mit dem Titel: “Ich weiss, wer den Kommissar Luigi Calabresi getötet hat”.

Angesichts der soeben erschienenen deutschen Übersetzung (im Fermento erhältlich), möchten wir über die darin aufgeworfenen Fragen diskutieren, angeregt durch jene mehr und weniger fernen Ereignisse, die nicht nur die italienische Gesellschaft aufrüttelten, sondern überall, auch heute noch, eine gehörige Lektion erteilen über die Natur des Staates, jeden Staates.

Donnerstag, 14. September, 18:00 Uhr


Armut und Gesundheit

Alle nicht-vererbbaren Krankheiten kommen bei Armen häufiger vor als bei Reichen: Infektionen, Stoffwechselkrankheiten, Herz-Kreislaufkrankheiten, Unfälle, Süchte – Alle! Arme sind das ganze Leben lang öfter krank und sterben deutlich früher als Reiche.

Wie hängt der sozioökonomische Status mit Gesundheit und Krankheit zusammen? Was sind die möglichen Gründe? Wie können diese überwunden werden? Und nicht zuletzt: welche Ansätze zu konkreten Kämpfen gibt es?

Zu Beginn wird David Winizki, Arzt für Allgemeinmedizin und pensionierter Hausarzt, zum Thema referieren. Danach ist Raum zur Diskussion.

Donnerstag, 21. September, 19:00 Uhr

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PROGRAMM: AUGUST 2017

For dignity and freedom, we have to scream.“

Seit Anfang letzten Jahres begleitet uns die Flüchtlingszeitung enough! als Mittel zur Vertiefung unserer Diskussionen, als Aufruf zur Konfrontation, als Ausdruck einer Wut auf dieses fremdbestimmte Leben. Erfahrungen und Fragen rund ums Übersetzen, Verteilen und das Weitermachen in scheiss Zeiten.

Alle Ausgaben der mehrsprachigen Zeitung (Englisch, Arabisch,…) sind im Fermento erhältlich.

Since the beginning of last year the refugees newspaper enough! is accompanying us for the deepening of our discussions, as a call for confrontation, as an expression of an anger against this imposed life. Experiences and questions around translating, distributing and going on in this times of shit.

All issues of this multilingual (english, arab,…) paper are accesible in the Fermento.

Freitag, 4. August um 19:00 Uhr

Dokumentarfilm: Getting through it… (45min)

Eines Tages in Frankfurt am Main in den 90er Jahren: Eine koordinierte Sabotageaktion an Glasfaserkabeln legt einen der grössten Flughäfen Europas lahm. Für einige Stunden liegt alles lahm in der Abschiebezentrale Deutschlands. Der selbstproduzierte Film wirft einen Blick die politische und soziale Situation der frühen 90er Jahre, auf die rassistischen Pogrome und die Asylrechtsverschärfungen, das Abschiebesystem und eine Aktion, die das Netz dieses Systems an einem Schwachpunkt attackierte… der Film wurde in Deutschland verboten, da er Täterwissen enthält.

Donnerstag 10. August 21:00 Uhr

Textdiskussion: „Ein störendes Element“

…So kann die Affinität niemals eine Sache von Klans und Banden sein. Sie unterscheidet sich von einer Anhängerschaft, die an die Verteidigung von Klasseninteressen gebunden ist, wie es das tote anarchosyndikalistische Modell vorschlägt; sie unterscheidet sich auch von der Mitgliedschaft in einer Syntheseorganisation, die als Träger des anarchistischen Ideals betrachtet wird; aber sie stellt sich mit derselben Bestimmtheit auch gegen deren zeitgenössische Ablösung durch das „Milieu“ [aka. Szene], das auf der Zugehörigkeit zu einer Gruppe, die gemeinsame kulturelle Referenzen hat, basiert und oft die Affektivität und das Teilen von Gefühlen in den Vordergrund stellt.“

An diesem Abend wollen wir den Text „Ein störendes Element“, der im Büchlein „Affinität und informelle Organisation“ (Hourriya. Internationale anarchistische pamphlets #2, Preis: 2 euro) abgedruckt ist, diskutieren. Das Buch ist im Fermento (auch auf englisch und französisch) erhältlich. Lest und kommt.

Donnerstag 17. August 20:00 Uhr

Diskussion der dritten Ausgabe „Rhizom“

Im Mai dieses Jahres ist die dritte Ausgabe der anarchistischen Flugschrift „Rhizom“ erschienen. Die neuste Ausgabe enthält 12 Seiten und ist wieder auf 3 Sprachen erhältlich (Deutsch, Italienisch und Französisch). An diesem Abend möchten wir ausgehend von der dritten Ausgabe „Rhizom“ über „den Kampf gegen die Gentechnik und die Welt die sie benötigt“ diskutieren.

Alle drei Ausgaben des „Rhizom“ sind unter anderem im Fermento erhältlich oder online auf: rhizom.noblogs.org

Freitag 25. August 2017 20.00 Uhr

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Hambacher Forst Präsentation

Aktuelle Infos und Diskussion zur aktuellen Situation des Kampfes gegen das RWE Braunkohlerevier im Hambacher Forst.

Freitag 7. April, 19:00

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Programm März 2017

Diskussion über Smart City
Smart City wird in verschiedenen Städten rund um die Welt mehr und mehr zu einem Thema. Der Begriff ist vage, er ist nur ein Sammelbegriff für den Einsatz von Infor- mationstechnologie, Datensammlung und der daraus folgenden „Rationalisierung“ und Überwachung auf den sozialen Raum. Wir wollen über dieses Thema diskutieren: die Entwicklung dieses Projekts in der Stadt Zürich, und was das für uns als Individuen und als Anarchisten heisst, und wie es möglich ist dagegen zu kämpfen. Es soll eine Diskussion werden, keine Präsentation, also kommt vorbereitet..
Fr, 24. März, 19:00 Uhr, im Fermento

Vorleseabend gegen Religion
An diesem Abend laden wir alle Bücherbegeisterten und alle, die gerne zuhören, dazu ein, Bücher oder Gedichte mitzubringen, um zum Motto des Abends – „Gegen Religion“ – passende Textstücke vorzutragen. Bei Kerzenschein und Wein werden wir uns an besagtem Abend sogleich ins Vergnügen stürzen, um gemeinsam vorzulesen, zu lauschen, zu plaudern und zu diskutieren. Danach kann auch das Thema für künftige Vorleseabende ausdiskutiert werden…
Do, 30. März, 19:30 Uhr, im Fermento

 

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